Stets auf dem Laufenden – mit dem kostenlosen Infodienst!
Die Auslegung identischer Mitbestimmungstatbestände
– DIVERGENZEN ZWISCHEN BAG UND BVERWG UND IHRE RECHTFERTIGUNG –
Gleichlautende Vorschriften des Betriebsverfassungs- und Personalvertretungsrechts werden teils übereinstimmend, teils unterschiedlich interpretiert. Dieses Phänomen lässt sich seit der Auseinanderentwicklung beider Rechtsgebiete in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts beobachten. Die Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts und des Bundesverwaltungsgerichts verläuft in einigen Mitbestimmungsfragen parallel, in anderen nicht. Das ist bei Beteiligungstatbeständen mit unterschiedlichem Inhalt wenig überraschend. Es verwundert aber, dass wörtlich identische Rechtsbegriffe anders ausgelegt oder mit abweichender Begründung gleich aufgefasst werden.
Auch die Berücksichtigung vergleichbarer Vorschriften und Gerichtsentscheidungen aus dem jeweils anderen Rechtszweig erscheint mitunter zufällig. Nuancen in der Auslegung wortgleicher Mitbestimmungsnormen sind oft nur durch genaue Analyse auszumachen. Das ist um so misslicher, als sich das Betriebsverfassungs- und Personalvertretungsrecht wegen der Privatisierungsbestrebungen und der Etablierung öffentlich-rechtlicher Mischkonzerne zunehmend überschneidet. Erst seit etwa 10 Jahren ist die höchstrichterliche Annäherung in der Auslegung des Betriebsverfassungs- und Personalvertretungsrechts erkennbar. Ausdruck dieser Problematik war die 1996 erstmals ausgerichtete Wustrauer Tagung des Bundesarbeits- und des Bundesverwaltungsgerichts. Die Richter der Arbeitsgerichtsbarkeit und der personalvertretungsrechtlichen Spruchkörper beschäftigten sich mit dem Nebeneinander von Betriebsverfassungs- und Personalvertretungsrecht, der gesetzlichen Auseinanderentwicklung und den Auslegungsdivergenzen in Beteiligungsangelegenheiten. Das Treffen stieß auf positive Resonanz. Auch die Würzburger Fachtagung zum Personalvertretungsrecht im Herbst 2002 zielte in diese Richtung.
Bevor man sich mit einzelnen Mitbestimmungstatbeständen auseinandersetzt, stellt sich die Frage, ob die ähnliche oder divergierende Auslegung im Grundsatz berechtigt ist. Der Gemeinsame Senat der obersten Gerichtshöfe des Bundes hat dazu im Jahr 1987 eingehende Ausführungen gemacht (dazu I.). Andererseits zeigt die Anwendung anerkannter Auslegungskriterien (dazu II.), dass diese Entscheidung entgegen verbreiteter Ansicht nicht jede Auslegungsdivergenz rechtfertigt (dazu III.). Der Streit zwischen Bundesverwaltungs- und Bundesarbeitsgericht um den Lohnbegriff verdeutlicht die Auswirkungen in der Praxis (dazu IV.).
Seiten 290 - 297
Zitierfähig mit Smartlink: https://oeffentlichesdienstrechtdigital.de/PERSV.08.2005.290
- Sie sind bereits Kunde der Datenbank "Das Recht des Öffentlichen Dienstes" dann melden Sie sich bitte im Kundenlogin an.
- Möchten auch Sie Kunde der Datenbank "Das Recht des Öffentlichen Dienstes" werden, dann bestellen Sie Ihren Zugang noch heute.
- schnell informieren: downloaden und lesen
- auf Wissen vertrauen: geprüfte Fachinformation als PDF
- bequem zahlen: Zahlung gegen Rechnung, durch Bankeinzug oder per Kreditkarte
Nutzen Sie unser Archiv und recherchieren Sie in den Inhaltsverzeichnissen, Kurz- und Volltexten seit Ausgabe 1/2004
- Ausgabe 12/2023
- Ausgabe 11/2023
- Ausgabe 10/2023
- Ausgabe 09/2023
- Ausgabe 08/2023
- Ausgabe 07/2023
- Ausgabe 06/2023
- Ausgabe 05/2023
- Ausgabe 04/2023
- Ausgabe 03/2023
- Ausgabe 02/2023
- Ausgabe 01/2023
- Ausgabe 12/2022
- Ausgabe 11/2022
- Ausgabe 10/2022
- Ausgabe 09/2022
- Ausgabe 08/2022
- Ausgabe 07/2022
- Ausgabe 06/2022
- Ausgabe 05/2022
- Ausgabe 04/2022
- Ausgabe 03/2022
- Ausgabe 02/2022
- Ausgabe 01/2022
- Ausgabe 12/2021
- Ausgabe 11/2021
- Ausgabe 10/2021
- Ausgabe 09/2021
- Ausgabe 08/2021
- Ausgabe 07/2021
- Ausgabe 06/2021
- Ausgabe 05/2021
- Ausgabe 04/2021
- Ausgabe 03/2021
- Ausgabe 02/2021
- Ausgabe 01/2021
- Ausgabe 12/2020
- Ausgabe 11/2020
- Ausgabe 10/2020
- Ausgabe 09/2020
- Ausgabe 08/2020
- Ausgabe 07/2020
- Ausgabe 06/2020
- Ausgabe 05/2020
- Ausgabe 04/2020
- Ausgabe 03/2020
- Ausgabe 02/2020
- Ausgabe 01/2020
- Ausgabe 12/2019
- Ausgabe 11/2019
- Ausgabe 10/2019
- Ausgabe 09/2019
- Ausgabe 07+08/2019
- Ausgabe 06/2019
- Ausgabe 05/2019
- Ausgabe 04/2019
- Ausgabe 03/2019
- Ausgabe 02/2019
- Ausgabe 01/2019
- Ausgabe 12/2018
- Ausgabe 10+11/2018
- Ausgabe 09/2018
- Ausgabe 08/2018
- Ausgabe 07/2018
- Ausgabe 06/2018
- Ausgabe 05/2018
- Ausgabe 04/2018
- Ausgabe 03/2018
- Ausgabe 02/2018
- Ausgabe 01/2018
- Ausgabe 12/2017
- Ausgabe 11/2017
- Ausgabe 10/2017
- Ausgabe 09/2017
- Ausgabe 08/2017
- Ausgabe 07/2017
- Ausgabe 06/2017
- Ausgabe 05/2017
- Ausgabe 04/2017
- Ausgabe 03/2017
- Ausgabe 02/2017
- Ausgabe 01/2017
- Ausgabe 12/2016
- Ausgabe 11/2016
- Ausgabe 10/2016
- Ausgabe 09/2016
- Ausgabe 08/2016
- Ausgabe 07/2016
- Ausgabe 06/2016
- Ausgabe 05/2016
- Ausgabe 04/2016
- Ausgabe 03/2016
- Ausgabe 02/2016
- Ausgabe 01/2016
- Ausgabe 12/2015
- Ausgabe 11/2015
- Ausgabe 10/2015
- Ausgabe 09/2015
- Ausgabe 08/2015
- Ausgabe 07/2015
- Ausgabe 06/2015
- Ausgabe 05/2015
- Ausgabe 04/2015
- Ausgabe 03/2015
- Ausgabe 02/2015
- Ausgabe 01/2015
- Ausgabe 12/2014
- Ausgabe 11/2014
- Ausgabe 10/2014
- Ausgabe 09/2014
- Ausgabe 08/2014
- Ausgabe 07/2014
- Ausgabe 06/2014
- Ausgabe 05/2014
- Ausgabe 04/2014
- Ausgabe 03/2014
- Ausgabe 02/2014
- Ausgabe 01/2014
- Ausgabe 12/2013
- Ausgabe 11/2013
- Ausgabe 10/2013
- Ausgabe 09/2013
- Ausgabe 08/2013
- Ausgabe 07/2013
- Ausgabe 06/2013
- Ausgabe 05/2013
- Ausgabe 04/2013
- Ausgabe 03/2013
- Ausgabe 02/2013
- Ausgabe 01/2013
- Ausgabe 12/2012
- Ausgabe 11/2012
- Ausgabe 10/2012
- Ausgabe 09/2012
- Ausgabe 08/2012
- Ausgabe 07/2012
- Ausgabe 06/2012
- Ausgabe 05/2012
- Ausgabe 04/2012
- Ausgabe 03/2012
- Ausgabe 02/2012
- Ausgabe 01/2012
- Ausgabe 12/2011
- Ausgabe 11/2011
- Ausgabe 10/2011
- Ausgabe 09/2011
- Ausgabe 08/2011
- Ausgabe 07/2011
- Ausgabe 06/2011
- Ausgabe 05/2011
- Ausgabe 04/2011
- Ausgabe 03/2011
- Ausgabe 02/2011
- Ausgabe 01/2011
- Ausgabe 12/2010
- Ausgabe 11/2010
- Ausgabe 10/2010
- Ausgabe 09/2010
- Ausgabe 08/2010
- Ausgabe 07/2010
- Ausgabe 06/2010
- Ausgabe 05/2010
- Ausgabe 04/2010
- Ausgabe 03/2010
- Ausgabe 02/2010
- Ausgabe 01/2010
- Ausgabe 12/2009
- Ausgabe 11/2009
- Ausgabe 10/2009
- Ausgabe 09/2009
- Ausgabe 08/2009
- Ausgabe 07/2009
- Ausgabe 06/2009
- Ausgabe 05/2009
- Ausgabe 04/2009
- Ausgabe 03/2009
- Ausgabe 02/2009
- Ausgabe 01/2009
- Ausgabe 12/2008
- Ausgabe 11/2008
- Ausgabe 10/2008
- Ausgabe 09/2008
- Ausgabe 08/2008
- Ausgabe 07/2008
- Ausgabe 06/2008
- Ausgabe 05/2008
- Ausgabe 04/2008
- Ausgabe 03/2008
- Ausgabe 02/2008
- Ausgabe 01/2008
- Ausgabe 12/2007
- Ausgabe 11/2007
- Ausgabe 10/2007
- Ausgabe 09/2007
- Ausgabe 08/2007
- Ausgabe 06+07/2007
- Ausgabe 05/2007
- Ausgabe 04/2007
- Ausgabe 03/2007
- Ausgabe 02/2007
- Ausgabe 01/2007
- Ausgabe 12/2006
- Ausgabe 11/2006
- Ausgabe 10/2006
- Ausgabe 09/2006
- Ausgabe 08/2006
- Ausgabe 07/2006
- Ausgabe 06/2006
- Ausgabe 05/2006
- Ausgabe 04/2006
- Ausgabe 03/2006
- Ausgabe 02/2006
- Ausgabe 01/2006
- Ausgabe 12/2005
- Ausgabe 11/2005
- Ausgabe 10/2005
- Ausgabe 08+09/2005
- Ausgabe 07/2005
- Ausgabe 06/2005
- Ausgabe 05/2005
- Ausgabe 04/2005
- Ausgabe 03/2005
- Ausgabe 02/2005
- Ausgabe 01/2005
Die Angebote richten sich nicht an Letztverbraucher i. S. d. Preisangaben-Verordnung. Die als Nettopreise angegeben Preise verstehen sich zuzüglich Umsatzsteuer.